Der Spagat zwischen der Vergangenheit und dem Hier und Jetzt – das Leipziger Quartett Here Is Why liefert Synthie-Pop, wie ihn die Helden der 80er-Jahre nicht hätten besser komponieren können. motor.de präsentiert euch die Newcomer auf Tour.
(Foto: Stanley Pätzold)
Den Geist früherer musikalischer Helden einzuatmen, ist leicht. Da genügt meist schon eine brauchbare Sozialisation im eigenen Elternhaus. Ihn dann aber auch zu verstehen, in ihm aufzugehen und in die Gegenwart zu transportieren – das ist noch ein ganz anderes Kunstwerk. Hört man das Leipziger Quartett Here Is Why, dann fällt es nicht schwer, diesen Geist einzuordnen. Es ist die sinistre Magie des 80er New-Wave-Pops, an dem sich die Musiker orientieren und welcher dabei so unverkennbar an die Frühwerke von Bands wie The Human League, Depeche Mode oder Heaven 17 erinnern mag. Es ist diese Ästhetik aus Dunkelheit, Coolness und Tristesse, welche diese Bands einst aus dem Post-Punk übernahmen – gepaart mit dem Wunsch nach Eskapismus und den schönen Dingen des Lebens. Mechanische Disco-Beats treffen auf glasklare Synthesizer-Melodien, treffsichere Bassläufe und die markante Stimme von Sänger Mikesh, der bei aller Melancholie auch mit einer ordentlichen Portion Sehnsucht aufwartet.
Here Is Why – “Waiting For The Sun”
Doch es ist nicht nur die Vergangenheit, welche Here Is Why beeinflusst. Ganz klar: Sie haben ihren Kopf im Hier und Jetzt. Minimalistische Anleihen bei Bands wie Junior Boys finden ebenso Platz wie der Hang zum radiotauglichen Ohrwurm. Kurzum: die Balance der einzelnen Elemente stimmt. Mit dieser Rezeptur strebt das Quartett daran, die deutsche Popmusik um eine spannende Facette zu erweitern. Ein Ziel, das keinesfalls zu gering gesteckt ist, denn ihr am 24. Februar erscheinendes Debüt “HRSY” bietet genau die benötigte popmusikalische Spannbreite zwischen atmosphärischer Magie und einfühlsamen Melodien. Songs wie “Standing On A Mountain High” oder die aktuelle Single “Waiting For The Sun” sind prädestiniert dazu, in den Gehörgängen jedes popaffinen Hörers zu verweilen.
Das Album wird dabei in Eigenregie auf dem hauseigenen Label Riotvan erscheinen, welches die Band außerdem als Plattform für befreundete Künstler nutzen möchte. Die Zeichen stehen also gut. 2012 – das Jahr von Here Is Why? Das lässt sich für gewöhnlich ohne den Live-Lackmustest nicht sagen. Kurz nach der Veröffentlichung ihres Debüts gehen die vier Musiker auf eine Deutschlandtournee, die mit Sicherheit dazu beitragen wird, den Bekanntheitsgrad auch über die heimischen Stadtgrenzen hinaus zu vergrößern. Wer dem einmaligen Charme ebenfalls verfallen möchte, ist herzlich dazu eingeladen, sie bei einem der folgenden Konzerte zu unterstützen:
motor.de präsentiert Here Is Why – Live 2012:
08.03. Hamburg – Baalsaal
10.03. Dresden – Wettbüro
15.03. München – Bob Beaman
16.03. Augsburg – Schwarzes Schaf
29.03. Leipzig – Conne Island
30.03. Essen – Hotel Shanghai
07.04. Halle – Charles Bronson
08.04. Berlin – Festsaal Kreuzberg
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