Auch in diesem Jahr begrüßte das Highfield-Festival in Großpösna die vom Sofa und Bürostuhl gelockten Besucher nach einer Woche Wolkenbruch mit aufgeweichtem Boden und leichtem Nieselregen. Wider allen Bedingungen waren Zelt- und Parkplätze bis ans letzte Zaunende besetzt – die 35.000 Quadratmeter Festivalfläche am frühen Freitagnachmittag noch kleckerweise gefüllt.

Nach dem ersten Interview mit KATZENJAMMER kommen die ersten Ohropax auch gleich zum Einsatz. SKINDRED stehen auf der Bühne und kippen ihr Publikum aus den Latschen! Ein bisschen Metal hier, ein wenig Reggae dort und oben drauf gibt es eine Brise Drum’n’Bass, die sich durch die Boxen drücken. Hier wird ordentlich Haar geschüttelt.

Benji Webbe von Skindred (Foto: Bernd Zahn)

Im Anschluss beglücken uns die norwegischen Ulknudeln von KAKKMADDAFAKKA mit wehender Flagge, geziert mit dem eigenen Namen, bezaubernd (un-)grazilen Tanzeinlagen und einer Show, bei der die Band sich kein bisschen ernst nimmt. Das post-pubertäre Geplänkel und Agieren greift aufs Publikum über – wildes Umherhüpfen und strahlende Gesichter sind die Folge. Kakkmaddafakka machen ihrem nun doch sehr infantilen Namen wie immer die größte Ehre. Gleich darauf geht es wieder ein bisschen lauter zur Sache: Das Duo der BLOOD RED SHOES fängt die Highfield-Besucher mit einfach gestricktem, aber ausgewachsenem Rock ab. Es ist eigentlich beinah unfassbar, wie zwei Menschen auf einer Bühne mit Gitarre und Schlagzeug einen solchen Rabatz veranstalten können. Keine Frage, Steven Ansell und Laura-Mary Carter sind ein perfekt eingespieltes Team, dem es kein bisschen schwer fällt, ihr Publikum mit einer kleinen Portion Witz, einer großen Portion Charme und jeder Menge Watt in den Hintern zu treten und das Festival mit ihrem wohl epischsten Song “Colours Fade” zu verlassen.
Laura-Mary Carter von Blood Red Shoes (Foto: Malte Schmidt)

Von PANTEÓN ROCOCÓ über THEES UHLMANN ging es zu KATZENJAMMER, eine ebenfalls norwegische Band, deren Musik sich kaum ohne eine Nennung unzähliger Genres beschreiben lässt. Inspiriert von Folk, Jazz, Balkan-Musik und einer Dosis Rock werkeln die Mädels auf einer Vielzahl von Instrumenten, darunter Ukulele, Balalaika, Mandoline, Banjo – experimentierfreudig und exotisch!

Das Raggae-Dancehall-Kollektiv Seeed (Foto: Elli Eberhardt). 

Headliner des Freitags sind die verloren geglaubten SEEED, die nach einer langjährigen Pause in diesem Jahr wieder neue Songs auf den Markt schmissen. Nach der ganzen ruhigen Zeit scheint die Formation einen Überschuss Energie auf der Bühne los werden zu wollen.

Peter Fox (Foto: Elli Eberhardt) 

Große Unterhaltung, fetter Sound, weil fabelhafte Band im Rücken, einige Songs des Sologangs von PETER FOX, etliche Remixe und ein Feature mit dem Rostocker MARTERIA waren nur einige der Highlights der Headliner-Show von Seeed, die sich obendrauf auch noch gut zu kleiden wussten (obwohl man sie Backstage noch in Schlabberkleidung sichtete, aber Psst!). Ein wohlverdientes und gelungenes Comeback!

»Hier gehts zum Highfield-Samstag.
»Hier gehts zum Highfield-Sonntag.

Vom Highfield-Festival berichtete für euch Elli Eberhardt.