Irgendwie kommt alles wieder. Die neonfarbenen Strumpfhosen waren schon mal da, große Ohrringe ebenfalls und auch musikalisch ist die Dauerschleife erst kürzlich wieder in den Achtzigern angekommen.
Wundern braucht man sich da also nicht, dass manche Interessengebiete in immer weiter reichenden Sphären zu schweben beginnen und sich Musiker auch schon mal auf kaum verbreiteten Country Blues berufen, dessen Entstehungszeit immerhin schon ein ganzes Jahrtausend zurückliegt.
Dom Blossom, der sich mit seiner Kapelle Lillian. aus dem wilden Saarland ins westliche Getümmel stürzt, hat sich eben jene Musikrichtung mit Begeisterung auf die Saiten geschrieben und überzeugt mit Lagerfeuer-unter-freiem-Himmel-tauglichem Gitarrengeschrammel. Ziehharmonika, Blechbläser und Glockenspiel erinnern wieder an die guten alten Zeiten, in denen nur das Eintrieben des Viehs und das Reiten des Pferdes von Bedeutung waren.
Dementsprechend romantisch und anrührend wirkt die “Van Der Bascule” betitelte EP auf den Hörer, sodass man bei Stücken wie “Riding To Utopia” schon das Pferd neben sich riecht, die Weite der Prärie vor dem inneren Auge erscheint und zu “Baby Blessed Baby Blue” erschöpft und schunkelnd eine Portion Bohnen mit Speck gönnt. Gut gesättigt geht’s mit “A Brutal Remedy” ans Tanzen im Staub, um dann letztendlich zu “Regrets” beim Sternengucken und Millionenlichtjahre vom letzten Hype entfernt einzuschlafen.
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