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Neues Jahr, neuer Hype!

Die Nächste bitte – mit Marina And The Diamonds geht eine neue Pop-Prinzessin für England an den Start und schlägt dem Showbiz ein Schnippchen.

Man kennt das Spiel mittlerweile: in regelmäßigen Abständen ruft die Musikpresse junge britische Damen zur nächsten großen Pop-Grazie aus und schürt schon Monate vor dem Erscheinen mit einer Menge Brennstoff das Euphoriefeuer. Nach La Roux, Little Boots oder Florence And The Machine ist es aktuell Marina Diamandis, der große Aufmerksamkeit geschenkt wird und mit ihrem Debüt “The Family Jewels” allen Erwartungen ohne Anstrengung standhalten kann.

Schon vor einem Jahr machte mit “I Am Not A Robot” der erste Song von Marina And The Diamonds (dem Namen zum Trotz übrigens ein Solo-Projekt!) im Internet die Runde, es folgte ein zweiter Platz auf der jährlichen BBC-Liste der vielversprechendsten Newcomer und eine Brit-Award-Nominierung. All das, bevor das Album der 24-Jährigen überhaupt in den Läden stand. “Über all solche subjektiven und spekulativen Sachen mache ich mir möglichst wenig Gedanken”, behauptet Marina im Interview trotzdem kokett. “Letztes Jahr hat sich doch bei einigen Kolleginnen gezeigt, dass all diese Vorschusslorbeeren überhaupt nichts darüber aussagen, ob man am Ende auch wirklich erfolgreich ist. Aber ich bin trotzdem froh, dass Florence und die anderen schon vor mir dran waren. Denn so konnte ich mir ein bisschen abgucken, was man tun und was man besser lassen sollte.”

Marina And The Diamonds – “I Am Not a Robot”

Unverhofft trifft die Waliserin das Popstar-Dasein ohnehin nicht, wie sie freimütig zugibt: “Seit über zehn Jahren träume ich davon, Popstar zu werden und spätestens als ich nach der Schule nach London zog, habe ich von früh bis spät an meiner Karriere gebastelt. Allerdings hatte ich auch immer einen ziemlich zynischen Blick auf das Geschäft. Deswegen ging ich eigentlich davon aus, dass ich erst ein paar Jahre in einer gecasteten Girlgroup durchhalten muss, bevor ich musikalisch mein eigenes Ding machen kann.”

Genau das tut sie nun mit den 13 bemerkenswert verspielten und abwechslungsreichen Songs auf “The Family Jewels”. Musikalisch kommt sie dabei weder so rockig wie Florence And The Machine noch so retro-elektronisch wie La Roux daher, sondern lässt sich mit ihrem augenzwinkernden Pop eher zwischen Cindy Lauper, PJ Harvey und der frühen Madonna einordnen. Inhaltlich geht es um die Schattenseiten des Ruhms, um fiesen Kommerz und sexistische Frauenbilder, allerdings nicht so überzeichnet wie etwa bei Lady Gaga. “Ich will nicht, dass mein Image oder meine Outfits meine Musik überschatten”, betont Marina mit Verweis auf die amerikanische Kollegin. Bei allem Humor will ich mich kritisch mit der Welt auseinandersetzen, in der ich mich bewege.”

Dass ihr Weg in der Branche eigentlich gerade erst beginnt, mag dabei kurz irritieren. Aber in der Theorie hat sich die griechisch-stämmige Sängerin schließlich schon lange mit dem Glamour des Showgeschäfts beschäftigt. Und wenn alles mit rechten Dingen zugeht, dürfte sie auch in der Praxis noch eine ganze Weile damit zu tun haben.

Patrick Heidman

VÖ:
14.05.2010

Label: Warner

Tracklist:

01. Are You Satisfied?
02. Shampain
03. I Am Not a Robot
04. Girls
05. Mowgli’s Road
06. Obsessions
07. Hollywood
08. The Outsider
09. Hermit The Frog
10. Oh No!
11. Rootless
12. Numb
13. Guilty

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