Bereits für ihr Debütalbum bekamen sie einen Grammy in der Kategorie „Best New Artist“ (2005), gefolgt von über 10 Millionen verkauften Einheiten weltweit – womit gleich zu Beginn ihrer Karriere klar war, dass derjenige Hybrid-Sound aus R&B- und Rockversatzstücken, den Maroon 5 auf ihrem „Songs About Jane“-Erstling präsentierten, genau das war, worauf die Musikwelt gewartet hatte. Am 22. Mai 2007, nach vier Jahren, in denen sich die Band u.a. mit The Rolling Stones und Stevie Wonder die Bühne teilte, wird das kalifornische Quintett nunmehr sein mit Spannung erwartetes zweites Album veröffentlichen: „It Won’t Be Soon Before Long“ (A&M/Octone Records). Schon jetzt dürfen sich die Fans auf ein „druckvolleres“, „textlich düstereres“ und vor allem „mit mehr Sex-Appeal versehenes“ Album freuen, denn Sänger/Gitarrist Adam Levine bestätigt schon eingangs, dass ihr Nachfolger „letztlich auf dem basiert, was wir schon immer waren – nämlich anders.“

Unterstützt wurden Maroon 5 bei den Aufnahmen in ihrer Heimatstadt Los Angeles von Produzentengrößen wie Mike Elizondo (Fiona Apple, Eminem), Mark „Spike“ Stent (Gwen Stefani, Bjork, Keane, Marilyn Manson), Mark Endert (Madonna, Fiona Apple) und Eric Valentine (Queens of the Stone Age, Nickel Creek). Einen spürbaren Einfluss auf den neuen Sound der Band hatte zudem ihr Drummer Matt Flynn, ein Neuzugang, dessen härtere Beats sich perfekt in das Klanguniversum einfinden, das Levine gemeinsam mit dem Gitarristen James Valentine, Bassist Mickey Madden und dem Keyboarder Jesse Carmichael kreiert. „Wir alle sind wahnsinnig glücklich mit dem Resultat“, berichtet Levine, der damit zugleich sein Label lobt, weil ihm und seiner Band stets die nötigen Freiräume gegeben waren, um mit neuen Sounds zu experimentieren. „Bei `Jane´ war es doch so, dass unsere Einflüsse recht klar ersichtlich waren. Diese neue Platte allerdings, die hört sich nur noch wie eines an: wie Maroon 5“, erklärt Levine weiterhin. „Wir sind in den vergangenen Jahren zu einer eigenständigen Band avanciert, und ich glaube, dass die Leute an diesem Album erkennen werden, wer wir wirklich sind.“

Bereits mit der ersten Single, „Makes Me Wonder“, stellen Maroon 5 klar, dass sie wiederum all diejenigen Elemente vereint haben, die einen Pop/Rock-Song der Extraklasse ausmachen. Das Stück beginnt mit einem druckvollen Bass-Intro, nur um schließlich zu einer sofort ansteckenden Melodie aufzubrechen, die nicht nur unglaublich „catchy“ ist, sondern auch die positive Stimmung im Handumdrehen unterläuft: „Give me something to believe in because I don’t believe in you anymore“, so die bezeichnenden Worte der Enttäuschung, die Sänger Levine artikuliert. Zugleich, so der Frontmann, sei unter der klanglichen Oberfläche eine Stimmung zu finden, die er als „eine wachsende Unzufriedenheit über die Entwicklungen in der Welt“ beschreibt, womit dieser optimistische Trennungssong eine tiefere Bedeutung erhält. Mit „If I Never See Your Face“ offeriert das fünfköpfige Gespann ein absolut ehrliches Statement nach einem Techtelmechtel, während eine verlassene Gitarre über einen Beat wandert, mit dem sie sich zugleich vor Altmeister Quincy Jones verneigen. Derjenige „Wake Up Call“, der direkt darauf folgt, beginnt passend mit einer Wand aus elektronischen Sounds, um schließlich die Qualität eines HipHop-Songs anzunehmen, über dem Levine stimmlich in die Untiefen der Untreue und der eigenen Wut absteigt.

Allerdings zeichnet sich „It Won’t Be Soon Before Long“ auch durch eine Reihe hoffnungsvoller Momente aus: Das zwischen Rock und HipHop oszillierende „A Little of Your Time“ – ein Song übrigens, den Levine als „den außergewöhnlichsten Track des Albums“ bezeichnet, „ausgestattet mit einem der besten Texte, den wir je geschrieben haben“ – stellt klar, dass eine Beziehung nur dann halten kann, wenn Misstrauen und Probleme im Bereich der Kommunikation überwunden werden; zeitgleich fragt das vom Bass angetriebene „Won’t Go Home Without You“ leicht niedergedrückt nach „einer weiteren Chance, um die Dinge wieder ins Lot zu bringen.“

Schon zur Highschool-Zeit in West-L.A. befreundet, wurden Levine, Carmichael und Madden zunächst unter dem Namen Kara’s Flowers bekannt – wenn auch nicht sonderlich bekannt. Auch wenn alles zunächst nach einem perfekten Start aussah – sie nahmen ihr erstes Album gemeinsam mit der Produzentenlegende Rob Cavallo (Green Day, Goo Goo Dolls) auf –, stellte sich ihr Debütalbum „The Fourth World“ doch als kommerzieller Flop heraus. Kara’s Flowers verließen ihr Label also wieder, um sich Gedanken über eine gemeinsame Zukunft zu machen. Die naheliegendste Antwort war ein Studium: Während Madden in Los Angeles blieb, um an der UCLA zu studieren, zog es Levine und Carmichael an die Ostküste, wo sie sich an der State University of New York immatrikulierten.

Doch in den Schlafsälen der New Yorker Universität wartete eine Epiphanie auf sie: „In der Uni lief überall Musik, und zwar pausenlos. Die Leute spielten Gospel-Platten, und sie hörten diverse andere Künstler, die wir nie wirklich beachtet hatten – Biggie Smalls, Missy Elliott und Jay-Z zum Beispiel“, erinnert sich Levine zurück. „Zu der Zeit war auch gerade das Album von Aaliyah erschienen, und die Platte hat uns einfach komplett umgehauen.“ Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich Levine in seinem Songwriting immer nur auf diejenigen Künstler bezogen, die ihm in seiner Jugend begegnet waren: auf die Beatles, Bob Dylan oder auch Simon & Garfunkel. Dank des eklektischen Geschmacks seiner Kommilitonen war dieses starre Sounduniversum jedoch aufgesprengt worden –, und die Palette der möglichen Einflüsse war plötzlich unendlich viel größer. Levine setzte sich in den folgenden Monaten intensiv mit Stevie Wonder auseinander, was letztlich sogar zu einem ganz neuen Gesangsstil führen sollte. Bei Carmichael war es das Keyboard, das er plötzlich für sich entdeckte. Und mit einem Mal sah die Zukunft gar nicht mehr so düster aus…

Als sich das Duo, inzwischen zurück in Los Angeles, wieder mit Madden zusammentat, kombinierten sie ihre alten und neuen Einflüsse zu einem bis dato ungekannten Sound: R&B-Einflüsse und andere Groove-Eskapaden trafen auf explosiven Rock’n’roll. Um ihre neue klangliche Ausrichtung zu unterstreichen, gaben sie sich einen neuen Namen (Maroon 5) und holten den Gitarristen James Valentine als fünftes Mitglied dazu. „James kam genau in dem Moment dazu, als wir uns gerade über einen neuen Namen Gedanken machten“, berichtet Levine. „Es war klar, dass wir nicht mehr Kara’s Flowers waren – schließlich hatten wir nicht nur einen neuen Sound, sondern auch eine neue Besetzung.“

Mit einem neuen Ansatz, neuer Energie, einem neuen Sound und ihrem neuen Namen, stürzten sich die Labels schon kurze Zeit später auf Maroon 5. Octone Records, damals noch ein kleines Indie-Label aus New York, machten das Rennen, und im Jahr 2001 gingen Maroon 5 gemeinsam mit dem Produzenten Matt Wallace (The Replacements, Faith No More) ins Studio, um an ihrer ersten Platte zu arbeiten. Das Resultat, das aus der Verbindung ihrer Rockwurzeln mit dem neu entdeckten Hang für R&B-Sounds hervorgehen sollte, trug den Namen „Songs About Jane“ – ein Album, auf dem die Band Pop-Rhythmen und klassische Soulmelodien gemeinsam mit härteren Gitarrenklängen auf einem kraftvollen Rockfundament verankerte. Obendrein konnte man noch Sänger Levine dabei zuhören, wie er ein ums andere Mal eine Geschichte über eine seiner Exfreundinnen zum Besten gab…
Besagte Mischung war letztlich dafür verantwortlich, dass bereits aus ihrem Debütalbum vier Singles hervorgingen, die für ordentlich Bewegung in den Charts bzw. Spitzenplatzierungen führen sollten. Eine dieser Singles, „This Love“, bescherte der Band einen Moon Man-Award in der Kategorie „Best New Artist“ im Rahmen der MTV Video Music Awards (2004) –, dazu ging der Song auf den ersten Platz der Top-40, wie übrigens auch bei VH1 und MTV, und brachte Maroon 5 das erste Download-Platin überhaupt ein. Die andere Smash-Single, „She Will Be Loved“, wurde im Folgejahr für einen Grammy in der Kategorie „Best Pop Performance by a Duo or Group With Vocal“ nominiert. Die zwei verbleibenden Singles, die aus dem „Jane“-Album hervorgingen, namentlich „Harder to Breathe“ und „Sunday Morning“, schafften es ebenfalls in die Billboard-Top-20 bzw. -Top-40. Kurz darauf folgte ihre nächste Grammy-Nominierung, jetzt in der Kategorie „Best New Artist“, die sie schließlich auch gewannen. Mit den besagten Singles schafften es Maroon 5 im Jahr 2004 zudem sogar, ganze zehn Wochen in Folge die Spitzenpositionen der US-amerikanischen Airplay-Charts zu belegen, als sie gleichzeitig in den Kategorien „Modern Adult Contemporary“, „Hot AC“ und „Adult Top 40“ auf dem ersten Platz lagen. Seither wurde ihr „Jane“-Album in den USA mit vierfachem Platin ausgezeichnet – dazu hat ihr Debüt in über 35 Ländern Gold- oder Platinstatus erreicht.

In den vergangenen Jahren sind Maroon 5 mit einer Vielzahl von hochkarätigen Künstlern getourt, so standen sie u.a. auch mit The Rolling Stones und Stevie Wonder (im Rahmen des Live8-Auftritts in Philadelphia) auf einer Bühne. In den Staaten waren sie nahezu in jeder nur erdenklichen TV-Show zu Gast, u.a. bei „Saturday Night Live“, „The Late Show with David Letterman“, „The Tonight Show with Jay Leno“, „The Ellen DeGeneres Show“, „Jimmy Kimmel Live“, „The Today Show“ und bei diversen anderen.

Nach der Veröffentlichung von „Acoustic“ (2004), einem Unplugged-Album, und „Live – Friday, the 13th“ (2005), wurde die Live-Version ihrer internationalen Hitsingle „This Love“ mit dem Grammy in der Kategorie „Best Pop Performance by a Duo or Group with Vocal“ ausgezeichnet, womit Maroon 5 bereits ihren zweiten Grammy gewonnen hatten.

Ohnehin für ihr umweltpolitisches Engagement bekannt, wurden Maroon 5 im Jahr 2006 schließlich im Rahmen der Environmental Media Awards geehrt. Erst kürzlich gaben die Bandmitglieder bekannt, dass sie ihre Energien zukünftig in die „Global Cool“-Initiative stecken wollen; es handelt sich dabei um eine neu gegründete Organisation, die gegen die globale Erwärmung kämpft, indem sie weltweit eine Milliarde Menschen anspricht und dazu auffordert, ihr persönliches Konsumverhalten bzw. den Umgang mit Energie zu ändern.
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