(Foto: Action Press)

Die arme Miley. Die ganze Welt hackt auf ihr herum, nur weil sie ihren Arsch an 40plus-jährigen Spätzündern reibt, oder ihn sonst irgendwo herum schüttelt – sie twerkt, oder so. Nun hat sie auch noch live auf der Bühne in Amsterdam einen Spliff geraucht. Was für ein Verbrechen! Das einzig Erschreckende ist nur, dass so etwas 2013 noch provoziert und das einzige Verbrechen dabei der kalkulierte Verkauf (des Körpers) eines jungen Mädchens.

Es ist nicht schlimm einen Joint zu rauchen, Gott bewahre!

Schlimm ist es, einem Mädchen, das gerade in die Zwanziger kommt, von Geburt an ein Promi-Leben aufzudrücken und ihr die Aufmerksamkeitssucht in die Wiege zu legen.

Ein junges Leben, gequetscht in das immer wiederkehrende Modell von „Sie ist der süße Teenie Star“ zu „Jetzt hat sie ihre wilde Phase; Sex, Drugs and Rock´n´Roll“ bis  „jetzt kommt das gesetzte, reife Album mit Country-Anleihen. Produziert wurde es von Altmeister XYZ. Ist jetzt sogar musikalisch richtig gut …“. Das ist ekelhafter als das, was man sonst nur von reichen Eltern kennt, die ihren Kindern das Jurastudium auf der Privatschule aufzwingen, denn es ist von vorne bis hinten erlogen. Die Teenie-Star Karriere verspricht uns nämlich Freiheit, Jugend und das Ausleben von Träumen. Alles ist möglich und American Dream und so. Es ist das vollkommene Gegenteil. Arme Miley.

 


Miley Cyrus – Wrecking Ball on MUZU.TV.

 

Kann man die Nachfrage nach diesen popkulturellen Prostitutionen nicht ein wenig eindämmen? Ja! Ich schreib erst mal einen Artikel über Miley Cyrus und mach genau das, was sie wollen. Die, die an ihrer Nacktheit Geld verdienen. Und das wahrscheinlich für minderjährige Nutten ausgeben.

Dass wir uns 2013 noch über jeden Arschwackler von mediengeilen Hollywood-Nachwuchs-Schabracken aufregen sollte doch wirklich langsam überflüssig sein. Das Abzielen auf die sexuellen Reize wird immer Teil der kapitalistischen Verwertungslogik bleiben. Und bleiben müssen, denn es ist das Verkaufsargument Nummer Eins und damit unsterblich.

Und selbst wenn man der Logik der Skandalfreudigen folgt: Was ist das überhaupt für ein lächerlicher Skandal? Vor ein paar Jahren ist auf der Bühne noch die Titte von Janet Jackson aus der Bluse geplumpst, während des Super Bowls wohl gemerkt, also vor 1000 Mrd. Zuschauern aus allen Ecken des Universums. Paris Hilton und Kim Kardashian haben schon Pornos gedreht, mit allem Drum und Dran (habe ich Erzählungen entnommen…)!

Heute wackelt Miley mit ihrem Hintern oder raucht einen Joint. Das ist dann ja sogar eine gute Entwicklung!

Okay, das „Wrecking Ball“ Video war schon geil, äh erschütternd. Ob die junge Dame über das Ausmaß der Zurschaustellung ihrer Haut überhaupt je in irgendeiner Weise gefragt wurde? Das ist in dem Moment doch der eigentliche Skandal. Ich wünsche mir beim Angucken des Clips nur der Kleinen eine Decke und Tee zu bringen, es muss sicher dolle kalt gewesen sein. Mehr nicht, ich schwöre. Paris Hilton hatte niemand dazu gezwungen einen Amateurporno zu drehen.