Sonne Mond & Sterne X5 – Kein Ende in Sicht!
Letztes Wochenende wurde der 15. Geburtstag gefeiert.


Das Festival an der Bleilochtalsperre hat sich in den letzten 15 Jahren zu einem Highlight für die deutsche Techno- und Feiergemeinde gemausert. Mit circa 25.000 Besuchern war das Festival auch in diesem Jahr mal wieder im Vorfeld ausverkauft. Die Beliebtheit ist angesichts der traumhaften Lage auch kein Wunder: Das Open Air findet in einer Landschaftsidylle statt mit einem der größten Stauseen Deutschlands. Genau das ist für einige Saalburger aber scheinbar ein Problem. Dem örtlichen Fremdenverkehrsverein fällt nämlich überwiegend Negatives ein, wenn er an das SMS denkt. Gerüchte über ein angebliches Aus der Veranstaltung machten somit im Vorfeld schon die Runde. Ob sich das allerdings auf die Stimmung vor Ort auswirken würde, galt es herauszufinden.

Das Line-Up jedenfalls ließ auch in diesem Jahr kaum
Wünsche offen: Sämtliche Spielarten elektronischer 
Tanzmusik von Deep House über Minimal Techno bis hin zu
Schranz werden auf dem SMS in den ClubZelten seit jeher bedient. Was das Festival allerdings vom größeren 
Konkurrenten Nature One unterscheidet, ist die Main 
Stage. Die legendäre Konzert-Atmosphäre, wie man sie 
sonst eher von Rock­-Festivals kennt, wird hier von den  großen Popstars der elektronischen Musik erzeugt.
Und so waren auch in diesem Jahr wieder Acts von 
internationalem Ruf dabei, die man hierzulande eher 
selten auf einer großen Bühne gesehen hat.

Da mich auf dem SMS schon Künstler wie The Prodigy oder Fatboy Slim von ihren Live Qualitäten überzeugt hatten, war ich gespannt, ob in diesem Jahr die Chemical Brothers die große Bühne rocken konnten. Provoziert durch die ersten Regentropfen ging es dann auch ins CocoonZelt, wo DJ-Legende Ricardo Villalobos eines seiner berühmt berüchtigten Sets zum besten gab. Mr. Oizo, Vater des kleinen gelben Levi’s­ Maskottchens Flat Eric, war sichtlich gut drauf und hatte seine Freude daran, das Publikum an der Nase herumzuführen. Da muss man ihm schon mal verzeihen, dass er irgendwann das Publikum mit einer sonoren Knarzfrequenz einfach stehen ließ, nur um dann gefühlte zehn Minuten später mit einem Caipirinha zurück auf die Bühne zu kommen und die Leute mit einem fetten Beat erneut zum Abgehen zu bringen.

Das absolute Highlight waren aber sicherlich die Chemical Brothers, die am Samstagabend die Bühne einfach ihren wuchtigen Beats und darauf abgestimmten, gewaltigen Visuals überließen. Zu jedem Track ließen sie dabei mal riesige kubistische Pferde, Clowns oder Totenkopfe über die drei Leinwände tanzen. Rowland und Simmons selbst agierten vornehmlich als Regisseure der Show und traten in den Hintergrund – vorteilhaft für die Zuschauer, die sich aufgrund des Andrangs teilweise mit Plätzen weit ab von der Bühne zufrieden geben mussten. Also ausgelassenes Feiern und keine Spur von Untergangsstimmung!

Vom Sonne Mond Und Sterne berichtete für euch unser Redakteur Oliver Kobe.